BV Wittenheim von 1958 e.V.

 

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 Gummikugel
 Pockholz
 Kloot Schleuderball
   

 

Straßenboßeln 

Das deutsche Straßenboßeln wird als Streckenwerfen auf der Straße ausgetragen. Dabei treten zwei Mannschaften (bei offiziellen Wettkämpfen je nach Altersklasse in zwei oder vier Gruppen mit je vier Werfern) gegeneinander an. Die Mannschaften werfen abwechselnd, wobei das zurückliegende Team jeweils den ersten Wurf hat. Jeder Werfer setzt mit seinem Wurf am Landepunkt des Vorwerfers seiner Mannschaft an. Gelingt es dabei dem Werfer des zurückliegenden Teams nicht, den Rückstand wettzumachen, erhält der Gegner einen Punkt, der Schoet oder Wurf genannt wird. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Schoets zu erzielen. Die Streckenlänge ist unterschiedlich, da je nach Straßenbeschaffenheit die Wurflänge unterschiedlich ausfällt. Sie sollte so sein, dass jeder Werfer zwischen zehn und zwölf Würfe zu absolvieren hat. Dadurch beträgt die Gesamtstreckenlänge, die die Spieler zurücklegen müssen, mehrere Kilometer. Im offiziellen Spielbetrieb ist auf halber Strecke eine Wende vorgeschrieben. Die lange Wegstrecke und häufige Unterbrechungen durch den Verkehr auf den öffentlichen Straßen führt dazu, dass Wettkämpfe zwei bis drei Stunden und länger dauern. Gesperrt werden Straßen nur bei großen Wettkämpfen wie der Deutschen Meisterschaft, bei denen neben den Spielern auch zahlreiche Zuschauer die Wurfstrecke säumen. Boßeln wird auch als Einzelwerfen ausgetragen, zum Beispiel bei den nationalen Meisterschaften. Es gewinnt der Boßler, der mit zehn Würfen nacheinander die größte Weite erzielt hat. Beim irischen Road Bowling wird dabei Mann gegen Mann geworfen, wobei der Bessere eine Runde weiterkommt. Dieses K.O.-System wird in Deutschland bei einigen Preisboßel-Turnieren angewandt.

Spielbetrieb

In Deutschland wird Klootschießen und Straßenboßeln als Breiten- und Leistungssport betrieben. Der reguläre Spielbetrieb wird in ganz unterschiedlicher Ausprägung von den Landesverbänden organisiert. In den beiden Landesverbänden Ostfriesland und Oldenburg mit zusammen mehr als 40 000 Mitgliedern in 261 Vereinen gibt es im Straßenboßeln einen Punktspielbetrieb mit Ligeneinteilung in verschiedenen Altersklassen: von der Jugend F (acht Jahre und jünger) bis Männer V (70 Jahre). Höchste Spielklassen sind die Landesligen mit jeweils zehn Mannschaften. Dazu kommen jeweils Einzelmeisterschaften in sämtlichen Einzelklassen. Neben dem Punktspiele-Betrieb richtet der LKV Ostfriesland einen Pokalwettbewerb für Vereine aus. Der Friesische Klootschießer-Verband richtet zudem Mannschafts- und Einzelmeisterschaften für die Landesmeister beider Verbände sowie ein Ranglistenwerfen (Championstour) für die besten Boßler aus Ostfriesland und Oldenburg aus. Im Klootschießen werden Mannschafts- und Einzelmeister ermittelt. In Ostfriesland gibt es zudem in bescheidenem Umfang einen Punktspielebetrieb. Die Nordhorner Sport-Kloatscheeter Vereinigung (ca. 300 Mitglieder in 13 Vereinen) hat einen Spielbetrieb mit vier Ligen (Männer, Damen, Senioren, Jugend). Dazu gibt es den Bürgermeisterpokal-Wettbewerb und ein Einladungsturnier sowie Einzelwettbewerbe. Der Klootschießer- und Boßelverband Nordrhein-Westfalen hat eine Männer-Liga im Straßenboßeln mit sechs Mannschaften. Die Einzelmeister werden in einer Championstour ermittelt. In Schleswig-Holstein werden Feldkämpfe sowie Einzellandesmeisterschaften als Pokalturnier oder bei Verbandsfesten ausgetragen.